Burg Krämpelstein

Allgemeines:

Die Burg Krempelstein, auch Krämpelstein, Schneiderburg oder Schneiderschlössl genannt, ist eine Felsenburg auf einem Felsvorsprung hoch über der rechten Seite der Donau im Ortsteil Pyrawang der Gemeinde Esternberg in Oberösterreich.

Wappen at esternberg.png

Die Namen Schneiderburg bzw. Schneiderschlössl gehen auf die Sage über einen Schneider zurück, der angeblich mit seiner Ziege in der Burg lebte und beim Versuch, die tote Ziege in der Donau zu bestatten, mit ihr in den Tod stürzte. August Graf von Platen und Johann Nepomuk Vogl schrieben hierüber Gedichte.

Auch das Wappen der Gemeinde Esternberg ist davon hergeleitet.

Geschichte:

Die Burg, die erstmals 1337 erwähnt wird, unterstand ab 1370 Ministerialen des Bischofs von Passau und kam 1782 mit dem Innviertel zu Österreich. Die Burg diente als Mautstation und später als Ruhesitz der Passauer Bischöfe. Als Burghüter wechselten sich Jans Thymayer (1370–1380), die Raspen (1406–1421) und Ulrich Kastenmayer (1421–1424) ab. Als Pfleger werden Hans Zenger (1424), Heinrich Hevraus (1473), Georg Perneck (1495) und Burghart von Messenbeck (1505–1510) genannt. Ab 1601 wurde Krämpelstein von Burg Vichtenstein aus verwaltet. Das bemerkenswerteste Ereignis ist der zwangsweise Aufenthalt des Prälaten und Passauer Dompropstes Rupert von Moosheim, der hier wegen seiner reformatorischen Ansichten als Ketzer festgehalten wurde und nach fünfjähriger Gefangenschaft 1545 starb. Lange Zeit vernachlässigt, erwarben die Burg 1865 die Grafen von Pachta. 1937 pachtete sie Eduard Munninger, baute sie 1938 bis 1942 aus und richtete darin eine Pension und Künstlerherberge ein. Bis 1965 diente die Burg als Treffpunkt für Munningers pansophische Organisation AORRAC. Nach einem Brand 1984 wurde die Burg renoviert. Heute ist sie für Touristen und Einheimische nicht mehr zugänglich. Die Burg befindet sich in Privatbesitz.